
Unsere Puten
Magie, statt Mastbetrieb
Zauberwesen
von unserer Tierärztin Fr. Dr. Theunissen
Ich habe einst als Kind gelesen: Es gibt anscheinend Zauberwesen. ​ Drachen Einhörner und Feen- Doch niemand hat sie je gesehen. ​ Alles Märchen und Geschichten? Wer will schon darüber richten? ​ Und so kann`s im Leben gehen- Ein Einhorn habe ich gesehen. ​ Ich musste keine Reise buchen und die ganze Welt besuchen, es konnte einfacher nicht sein- Es kam durch meine Tür herein! ​Das Einhorn, es war wunderschön- Das hatte ich noch nicht gesehen. ​Doch im Unterschied zur Fabel trug´s sein Hörnchen auf dem Schnabel. ​ Je nach Stimmung, rauf und runter, mal ganz ruhig, mal ganz munter. Ein Schauspiel, das ich gern erlebte, denn das ganze Hörnchen bebte. ​ Ihr glaub, ich bilde mir das ein und die Geschichte kann nicht sein?​ Glaubt mir, manchmal trügt der Schein und viele Dinge können sein... ​Um diese Dinge zu verstehen muss man mit dem Herzen sehen: Das schönste Einhorn, das ich kenne ist WUBY- eine Putenhenne! ​ ​ ​
Putenzauber
mit Einhorn-Magie!

Puten sind wahnsinnig neugierige, sensible und sehr intelligente Vögel. Sie sind ursprünglich in Nordamerika und Mexiko beheimatet, wo ihnen ein vielfältiges Nahrungsangebot zur Verfügung steht. Sie bauen ihre Nester auf dem Boden und suchen Schlafplätze auf Bäumen. In der Natur leben Puten in Familienverbänden. Die In der Massentierhaltung erleben Puten all das nicht. Sie leiden extrem unter ihren unterdrückten Bedürfnissen und fangen an sich gegenseitig zu verletzten!
​Gemästet werden hauptsächlich die schweren Linien, also die schwere weiße Masthybridpute BIG 6, mit dem Ziel Teile ihres toten Körpers lukrativ zu vermarkten. ​Das Zuchtziel besteht in der maximalen Ausschöpfung des Wachstumspotenzials. ​ Die extreme Fleischfülle und Überzüchtung ist aber verbunden mit einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit. ​ Die bei der Mastpute leistungsbedingt auftretende Krankheiten erfüllen daher die Voraussetzungen einer Qualzucht nach §11b des Tierschutzgesetzes . ​


Der Wortlaut § 11b des Tierschutzgesetzes : (1) Es ist verboten, Wirbeltiere zu züchten oder durch biotechnische Maßnahmen zu verändern, soweit im Falle der Züchtung züchterische Erkenntnisse oder im Falle der Veränderung Erkenntnisse, die Veränderungen durch biotechnische Maßnahmen betreffen, erwarten lassen, dass als Folge der Zucht oder Veränderung: ​ bei der Nachzucht, den biotechnisch veränderten Tieren selbst oder deren Nachkommen erblich bedingt Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten oder bei den Nachkommen a) mit Leiden verbundene erblich bedingte Verhaltensstörungen auftreten, b) jeder artgemäße Kontakt mit Artgenossen bei ihnen selbst oder einem Artgenossen zu Schmerzen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führt oder c) die Haltung nur unter Schmerzen oder vermeidbaren Leiden möglich ist oder zu Schäden führt. Im Anhang der Richtlinien 98/58/EG v. 20.7.1998 über den Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere (Nr.21, EU-Nutztierhaltungsrichtlinie, ABI, EG Nr. L 221, S. 23) steht der Satz „ Tiere dürfen nur zu landwirtschaftlichen Nutzzwecken gehalten werden, wenn aufgrund ihres Genotyps oder Phänotyps berechtigtermaßen davon ausgegangen werden kann, dass die Haltung ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen nicht beeinträchtigt. Da dies bei Mastputen des Typs B.U.T. 6 aber der Fall ist, müsste ihre Haltung in Deutschland sofort verboten werden!
